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Innere Schatten

Veröffentlicht am 25.09.2021

Schatten-Arbeit in drei Schritten. Psychotherapie, Trauma, Vergangenheit, Persönlichkeit, negative Anteile, Konflikt, Mut ► BlogWas macht Dich aus?
Was sind Deine Vorlieben, Deine Grenzen, Deine Verletzungen, Deine Befürchtungen, Deine Ecken und Kanten?

Wenn Du in Deinem aktuellen Leben den Eindruck hast, nicht über genügend Ladung in Deiner inneren Batterie zu verfügen, Du Dinge aufschiebst, Du Dich manchen Situationen nicht gerne stellst, Du auf Ablehnung stößt, Du Dich vor Begegnungen fürchtest, Du anders reagierst, als Du das von Dir wünschst, dann hat das häufig mit dem Schatten-Anteil Deiner Persönlichkeit zu tun.

 

Was ist der Schatten meiner Seele?

Der Schatten Deiner Seele beinhaltet ein großes Reservoir an Dingen, mit denen Du Dich in der Regel nicht so gerne konfrontierst und die Du somit gerne aus Deinem Bewusstsein verschiebst ins Dämmerlicht des Halbbewusstseins oder ins Dunkel des Unterbewusstseins.

Das ist Bestandteil des Reservoirs:

  • (Evtl. traumatische) Erfahrungen aus der Vergangenheit.Trauma, Erfahrung, Vergangenheit, Wunsch, Schuld, Sehnsucht, Fantasie, Schattenarbeit, Schattenanteile, Blog, Therapie, Beratung, Psychologie, Coaching
  • Verdrängte Wünsche, Sehnsüchte und Fantasien.
  • Persönlichkeitsanteile, die mit Deiner aktuellen Ausrichtung in Konflikt stehen.
  • Schuld – Dinge, die Du getan hast und die noch nicht bereinigt sind.
  • Verhaltensweisen, Gefühle, Wesensmerkmale, für die Du Dich schämst.


Leugnen zieht Kraft

Die meisten von uns sind tagein tagaus damit beschäftigt, die eigenen Schattenanteile zu leugnen, zu verdrängen, diese nicht haben zu wollen bzw. sie nicht wahrzunehmen.

Um etwas nicht wahrzunehmen brauchst es einen Kraftaufwand, denn Du musst bewusst ausblenden.
Du gehst also durch den Tag wie mit einer Bewusstseins-Taschenlampe, deren Lichtkegel Dir lediglich ein schmales Gesichtsfeld erlaubt.
Vieles Rechts und Links bleibt unscharf, schlecht zu erkennen oder gänzlich unsichtbar.

Das ist zum einen ein hervorragender Schutz unserer Psyche – gerade wenn es um belastende Erinnerungen geht – braucht aber auch ein ständiges Laden dieser speziellen Sicht-Taschenlampe, die Dir den Weg durch Deinen Tag ausleuchtet.
Die Menge an Strom, an Energie, die man dafür braucht, die Taschenlampen-Persönlichkeit aufrecht zu erhalten, ist nicht unbeträchtlich!

Über wieviel mehr an Energie könntest Du verfügen, wenn Du Dich Deinen Schatten-Anteilen stellst?
Dazu kommt ein Plus an all den Dingen und Situationen, denen Du nicht ausweichen musst, die Du nicht aufschiebst, freundlichen Begegnungen, innerer Freude, Zeit.

 

Worum kann es bei Schatten-Arbeit gehen?

Belastungsstörung, Anpassungsstörung, Stress, Trauma, Erbe, Vergangenheit, Persönlichkeit, Wahrnehmung, Lebensgeschichte, BlogDie Erlebnisse, Taten, Gefühle, die Du unbewusst, halb-bewusst oder bewusst mit Dir herumschleppst, sind Teil Deiner Persönlichkeit.
Sie sind entstanden aus Deinen Erfahrungen, Deiner Lebensgeschichte, Deinen Erkenntnissen im Laufe der Zeit.

In dem Du sie ablehnst, lehnst Du einen Teil von Dir ab.

Zudem entwickelt dieser dunkle Anteil in Dir als Lichtschlucker einen starken Sog, in dem weitere leidvollen Erfahrungen und unangenehmen Emotionen platziert werden, um sich nicht direkt mit ihnen auseinandersetzen zu müssen: Verzweiflung, Frust, Ärger, Angst ...

Der erste und wichtigste Schritt ist demnach, diesen dunklen Anteil in Dir wahrzunehmen.
Der zweite Schritt ist die Anerkennung der Schatten-Anteile.
Fast so, als würdest Du Dich selbst umarmen.

[Embrace yourself.“ Thich Nath Hanh]

Dabei geht es noch nicht um Wandlung, sondern um Würdigung:

  •  Ja, ich denke, fühle und handele hin und wieder so.
  • Ja, ich habe dieses und jenes erlebt.
  • Ja, ich habe in diesem Fall unfair/unmoralisch/eigennützig/brutal gehandelt.
  • Ja, ich habe mir dieses für mein Leben gewünscht, mich dann aber nicht mehr darum gekümmert und anderem den Vorrang gegeben.


Schatten-Arbeit braucht Mut

Es ist harte Arbeit, sich dem eigenen Schatten zu stellen und erfordert viel Mut!

Such Dir dafür die Tage aus, in denen Du gut drauf bist und an denen Du eine stabile innere Ausrichtung hast.
Eine gute erste Herangehensweise kann sein, sich in Ruhe hinzusetzen und sich Notizen zu machen zu folgenden Fragen und Gedankenanstößen:

  • Was mag ich an mir nicht?
  • Hierzu fühle ich mich schuldig …
  • Welche Zeiten in meinem Leben erinnere ich nicht gerne?
  • Das denke ich manchmal (oder häufig), kann es aber keinem erzählen.
  • Meine größte Sorge, meine tiefste Angst ist …
  • Ich wäre gerne …., traue mich aber nicht.
  • Ich schäme mich, wenn ich daran denke, dass ich…

Schttenarbeit, Seele, Psyche, Belastung, traumatisches Erleben, Erinnerung, Stresssymptome, Schuld, Persönlichkeitsentwicklung, Selbstbewusstsein, Muenchen, BlogIndem Du Dich (gerne schriftlich) mit diesen Fragen auseinandersetzt, wirfst Du Licht auf die schlecht ausgeleuchteten Teile Deines Selbst und bist damit bereits Schritt 1 gegangen: WAHRNEHMEN.
Erstmal das - nicht mehr.
Der Sichtkreis, den Dir Deine persönliche Taschenlampe nun ermöglicht, ist damit um etliche Grade erweitert, die Sogwirkung des unbekannten Schattens als Lichtschlucker bereits ein Stück weit weniger stark.

Hebe diese Notizen über Deinen Schatten-Anteile auf und erweitere Sie hin und wieder.
Mute Dir nicht zu viel zu und beherzige folgende dringende Empfehlung:

  • Schritt für Schritt – nicht alles auf einmal.
    Gehe stets nur ein Thema auf einmal an. Erst wenn sich das gut integriert anfühlt (evtl. gelöst und gewandelt – siehe Schritt 3), gehe weiter.
  • Sieh die Schattenarbeit als Prozess, der sich durch Wochen, Monate (Dein ganzes Leben?) hindurchzieht. Lass Dir Zeit bzw. gehe Dein persönliches Tempo!
  • Hole Dir professionelle Unterstützung bei allen Themen, die Dich deutlich belasten (v.a. bei Traumata)!
  • Sei 100 % ehrlich zu Dir selbst. Wenn Du das nicht kannst oder die Vermutung hast, Dich selbst zu täuschen, ist das ein weiterer guter Grund, diesen Prozess nicht alleine zu gehen!
  • Feiere die Erfolge Deiner Zwischenschritte!

 

Vom Schatten zu mehr Licht zu mehr Energie

Wie kannst Du zu mehr Würdigung Deiner Selbst trotz Schatten-Anteilen gelangen?

Feiere Dich dafür, dass Du Dich mit Deinen Schatten-Anteilen auseinandersetzt und bereit bist, sie wahrzunehmen und sie damit ANZUERKENNEN (damit sind wir bei Schritt 2). Das allein füttert Deine Taschenlampe mit viel Energie!

Schatten, Licht, Wandlung, Transformation, Therapeutin, Vergangenheit, Neid, Krankheit, Angst, Tod, Krankenhaus, BlogVielleicht bist Du auch bereit, Schritt 3 zu gehen: Die Schatten-Anteile nach und nach zu lösen und zu wandeln (TRANSFORMATION).
ACHTUNG: Nicht alle Schattenanteile müssen gewandelt werden! Du entscheidest selbst, welche Du wandeln möchtest!
Suche Dir dafür zunächst die am wenigsten belastenden Aspekte Deines schriftlichen Protokolls aus und zeige Dir selbst, dass Du es nun anders machst.
Es geht nicht darum, Deine Vergangenheit zu verändern, es geht um Deinen nächsten Schritt!

Zwei Beispiele einer Umsetzung (über das jeweilige Extra entscheidest Du selbst):

- Du hast Dich mit Deinem Schatten-Anteil Neid auf KollegInnen auseinandergesetzt und beschlossen, diesen zu wandeln.
Du nimmst Dir einen ersten kleinen Schritt vor, um Dich selbst dabei zu erleben, wie Du es nun anders machst. Z.B.: Du erkennst die gute Idee von Kollegin Y. beim nächsten Team-Meeting an und lobst sie vor der versammelten Mannschaft. (Still und heimlich feierst Du Dich für dieses veränderte Verhalten und machst Dir gerne eine Notiz in Dein Schatten-Protokoll).
(Extra: Falls Du mehr über das Wie und Warum Deines Neides erfahren möchtest, erarbeite das mit Deiner Therapeutin).

- Die schwere Erkrankung eines Freundes macht Dir (unbewusst) solche Angst, dass Du ihn Monate lang nicht besucht hast. Du verurteilst Dich dafür und haderst jeden Abend mit Dir.
Dadurch, dass Du Dir diese Angst eingestehst, wird sie erlebbar, evtl. überschaubar und weniger aggressiv. Du beschäftigst Dich einen Moment lang mit ihr und erkennst, dass Du bereits Erfahrungen hast mit Krankheit und Verlusten innerhalb der Familie.
Nachdem Du Dich Deiner Angst ein Stück weit gestellt hast und sie weniger ungefähr und damit weniger bedrohlich wirkt, überlegst du Dir einen ersten möglichen Schritt: Du stellst fest, dass ins Krankenhaus gehen und den Anblick sehen, als erster Schritt für Dich nicht möglich ist. Aber anrufen, dem Freund gestehen, wieviel Angst Dir das in den letzten Monaten gemacht hat, das ist möglich.
Der Freund reagiert verständnisvoll und Du bist erleichtert und froh, diesen Schritt getan zu haben und aus der Verdrängung und aus der Ohnmacht herausgefunden zu haben.
(Extra: Falls Du mehr über das Wie und Warum Deiner Angst vor Krankheit und Tod erfahren möchtest, erarbeite das mit Deiner Therapeutin).

 

Schatten können auch Ressourcen sein
Familie, Partnerschaft, Geschwister, Erbe, Ressource, Trennung, Ehe, Paartherapie, Finanzen, Temperament, Aufregung, Sexualität

Falls Du auf die Idee kommen solltest, Schatten wären ausschließlich belastend, negativ, destruktiv, schau Dir an, was aus einer Schatten-Arbeit entstehen kann:

Beispiele:
- X. lehnte bisher ihr aufbrausendes Temperament ab und entdeckt nun die Kraft, die in ihr steckt, um Dinge rasch zur Klärung zu bringen.
- A. hat immer damit gehadert, dass er dieses Trauma in seiner Kindheit erleben musste und entdeckt nun, dass es ihm die Möglichkeit und Einsicht gegeben hat, empfindsam und mitfühlend mit anderen Menschen umzugehen. Im Beruf kann er dadurch Dinge häufig aus einer anderen Perspektive betrachten.
- P. hat sich bisher für seine sexuellen Fantasien verurteilt und sie geheim gehalten und entdeckt nun, dass seine Partnerin sehr gerne ein neues Feld mit ihm erkundet.
- Nachdem T. sich ihren bisher unterdrückten Verarmungsängsten klar gestellt hast, ist ihr Finanzplan fürs Alter geordnet und strukturiert und sie kann beim Thema `Geld´ entspannt und bisweilen großzügig sein.

Du siehst, welches Potential in der erfolgreichen Schatten-Arbeit liegt: Deine Schatten können zu einer wertvollen Ressource werden!
Aus der Arbeit am inneren Schatten wird ein Mehr an Sichtkreis, ein Mehr an Helligkeit und Ausleuchtung und damit ein Mehr an Energie für Dich, Dein Leben und Deinen Tag.
Das wünsche ich Dir, dieses Mehr!

 

Schreib mir gerne Deine Erfahrungen.

Herzlich, Christina

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