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Paartherapie: Wenn der Partner / die Partnerin Paartherapie ablehnt – 8 Tipps aus der Praxis

Veröffentlicht am 10.07.2023

Paartherapie wird duch Partner*in verweigert. 8 Tipps im Blog, was Du tun kannst. Paarcoaching in München und online Praxis Pielken.In jeder Beziehung gibt es Höhen und Tiefen. Manchmal sind es kleine Unstimmigkeiten, die schnell gelöst werden können, während andere Konflikte tieferliegende Probleme offenbaren. Häufig werden diese beziehungsinternen Schwierigkeiten über einen längeren Zeitraum mitgeschleppt und zunächst gar nicht wahrgenommen.
Wenn diese Schwierigkeiten jedoch kulminieren und sich die Beziehung in einer angespannten oder gar heiklen Phase befindet und einer der beiden vorschlägt, eine Paartherapie in Betracht zu ziehen, kann es sehr frustrierend sein, wenn der andere Part dem nicht zustimmt.

In diesem Blog-Beitrag zeige ich Dir, wie Du mit dieser Ablehnung umgehen kannst, wie Du Dein Gegenüber vielleicht doch motivieren kannst, mal ein paar Sitzungen bei einer Paartherapeutin zu nehmen und welche alternativen Wege Dir offen stehen.

8 Tipps aus meiner Erfahrung als Paartherapeutin:

  1. Offene Kommunikation: Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gesunde Beziehung ist eine offene Kommunikation.Streit, Diskussion in der Paarbeziehung. Paartherapeutin gibt Kommunikationsregeln, um ein Beziehungsaus oder Scheidung zu verhingern. Praxis in München, Paarberatung auch online.
    Wenn Dein Partner / Deine Partnerin keine Paartherapie möchte, ist es wichtig, die Gründe dafür zu verstehen. Schaffe einen sicheren Raum, um über die Bedenken und Ängste Deines Gegenübers zu sprechen. Es kann sein, dass er / sie Vorbehalte gegenüber Therapie im Allgemeinen hat oder sich unwohl fühlt, seine / ihre persönlichen Probleme vor einer Fremden preiszugeben. Versuche, einfühlsam zuzuhören und seine / ihre Perspektive zu verstehen, bevor du weitere Schritte unternimmst.

  2. Versuche herauszufinden, ob sich Deine Partnerin / Dein Partner eher bei einem männlichen, einem weiblichen oder einem Berater-Paar wohlfühlen würde.
    Vielleicht hängt es auch an der Begrifflichkeit, und er / sie wäre an einem Ehe-Coaching durchaus interessiert, wohingegen ‚Ehe-Therapie' erstmal Befürchtungen und Reserviertheit auslöst.

  3. Gib Deinem Gegenüber Informationen und ein paar Tage Zeit, diese zu prüfen und innerlich zu verarbeiten. Auf meiner Website findest Du einige FAQ (häufig gestellte Fragen und Antworten) zum Thema Paartherapie und deren Ablauf.
    Auch die Info zum Erfolg von Paartherapie, die in jüngerer Zeit (2020) eine großangelegte Studie wiederum bestätigte, mag den einen / die andere in seiner / ihrer Motivation stärken. Die Studie setze ich Dir mit Links dazu an das Ende des Blog-Beitrages.

  4. Eure Paarbeziehung ist natürlich etwas sehr individuelles, etwas Gewachsenes. Häufig gibt es die Feststellung bei einem der Partner, die Paarbeziehung sei sehr speziell und die Befürchtung ist da, die Paartherapeutin würde da eher etwas durcheinanderwirbeln bzw. die Paartherapie könnte Euch beide auseinanderbringen oder zumindest einige Unzufriedenheiten sichtbar machen, die man bis dato gut unter dem Deckel halten konnte.
    Dazu folgende Info: Eine gute Paartherapeutin wird Euer individuell gewachsenes Beziehungs-Modell mit Hochachtung betrachten und nur die Interventionen wählen, die für Eurer Anliegen stimmig sind. D.h. es geht in keiner Weise darum, Euer gewachsenes System auf ein vordefiniertes Muss zu trimmen.
    Bei mir liefe das also so ab, dass Ihr mir mitteilt, wo es gerade hängt, was nicht rund läuft, wo die Konflikte und Unzufriedenheiten sind und dahingehend werde ich Euch mit Interventionen anleiten, eine veränderte Art miteinander umzugehen auszuprobieren und weitere Anregungen geben. Dazu gehören zum Beispiel Elemente einer besseren Kommunikation sowie Wertschätzung des Gegenübers.

    Scheidung droht, Beziehungsaus, Paartherapie, Ehecoaching, Paarberatung. Tipps im Blog von Paartherapeutin, wenn Partner keine Paarberatung will.
  5. Eine / einer von Euch beiden hat sich bereits innerlich für die Trennung entschieden bzw. hat sich bereits halb aus der Beziehung gelöst und möchte darum keine Paartherapie beginnen: Auch in diesem Fall ist Paartherapie bzw. Paarberatung äußerst sinnvoll. Manchmal geht es gerade darum, die gemeinsame Zeit zu würdigen, neue Perspektiven zu entwickeln, die großen Verletzungen anzusprechen und evtl. ziehen lassen zu können sowie einen guten Weg für die Trennung zu finden.

  6. Einzelpersonen-Therapie: Wenn dein Partner trotz allem nicht bereit ist, mit dir zur Paartherapie zu gehen, tu trotzdem etwas.
    Du könntest in Erwägung ziehen, selbst eine Einzelpersonen-Therapie zu beginnen bzw. ein paar Beratungs-Sitzungen zu nehmen.
    Eine Therapie für Dich allein kann dir helfen, deine eigenen Bedürfnisse, Ängste und Herausforderungen zu erkennen und zu bewältigen. Deine eigenen Trigger und Dein eigenes Kommunikationsverhalten zu hinterfragen. Indem du an dir selbst arbeitest, kannst Du einen positiven Einfluss auf die Beziehung nehmen und möglicherweise Deinen Partner / Deine Partnerin dazu ermutigen, der Therapie in Zukunft offener gegenüberzustehen.

  7. Selbsthilfe-Ressourcen: Es gibt eine Vielzahl von Selbsthilfe-Ressourcen, die Dir und Deinem Partner helfen können, eure Beziehung zu verbessern, auch wenn ihr keine professionelle Paartherapie in Anspruch nehmen könnt. Bücher, Online-Kurse (z.B. in achtsamer Kommunikation), Podcasts oder Beziehungsratgeber können wertvolle Erkenntnisse und Werkzeuge bieten, um eure Kommunikation zu verbessern, Konflikte zu lösen und eine tiefere Verbindung aufzubauen. Gemeinsam könnt ihr diese Ressourcen erkunden und ausprobieren, um eure Beziehung zu stärken.
    Darüber hinaus ist jede Methode des Stress-Abbaus für jeden von Euch wertvoll (das kann Sport sein, ein gutes Gespräch, eine Massage-Termin, ein freier Abend durch Babysitter und so viel mehr).

  8. Professionelle Mediation: Wenn eure Beziehung in einer Sackgasse zu stecken scheint und ihr alleine nicht weiterkommt, könntet ihr eine professionelle Mediation in Erwägung ziehen. Ein Mediator kann als neutraler Vermittler fungieren und helfen, eure Kommunikation zu verbessern, Konflikte zu lösen und Kompromisse zu finden. Obwohl dies nicht dasselbe wie eine Paartherapie ist, kann es dennoch eine wertvolle Unterstützung bieten, um festgefahrene Situationen zu entwirren und eure Beziehung voranzubringen.
    Auch der Gang zu einer Fachanwältin für Familienrecht (die im Idealfall auch eine Ausbildung als Mediatorin hat) kann Euch wichtige Informationen bringen, die womöglich manche nicht ausgesprochene Sorge aus dem Weg räumen kann (z.B.: „Wie klären wir das finanzielle im Falle einer Trennung.“ oder „Es bestehen aktuell finanzielle Ungerechtigkeiten.“ oder „Mein Partner / meine Partnerin möchte ein finanzielles Risiko eingehen – mir macht das Angst.“).


    Paartherapeutin gibt Tipps aus der Praxis: Partner will nicht zur Paartherapie, Beziehungskonflikte, Scheidung, Ende der Ehe bzw. der Partnerschaft droht. Unglückliche Beziehung.

Fazit: Wenn der Partner keine Paartherapie möchte, bleib dran!
Du hast weiterhin einige Möglichkeiten: Von Informationen geben, bis Kommunikation verbessern, bis selbst einige Sitzungen nehmen und einiges mehr.


Ich wünsche Dir, dass Du mit Deiner Idee einer zufriedeneren Partnerschaft erfolgreich bist und schon bald ein paar Schritte weitergekommen bist. Es lohnt sich!

Schreib mir gerne Deine Erfahrungen.

Herzlich, Christina


P.S.: Paartherapie bzw. Paarberatung biete ich auch online an. Falls Du Fragen hast, kontaktiere mich gerne.
info@christina-pielken.de
+49 151 509 86 895

P.P.S.: Zum Vorurteil Frauen wollten eher Paartherapie als Männer: Das kann ich aus meiner Praxiserfahrung nicht so deutlich bestätigen. Beides ist mir begegnet. In allen Fällen kann ich sagen, dass der Part, der zunächst Paartherapie oder Beziehungscoaching ablehnte, rasch in den Sitzungen beteiligt war und sehr wohl bemerkte, dass für ihn / sie hier etwas Gutes rausspringt.


→ Und hier kommen die Nachweise und weitere Infos zu der Studie, die ich oben erwähnte:

Studie zum Erfolg von Paartherapie aus dem Jahr 2020: Eine Meta-Analyse von vier US-amerikanischen Wissenschaftler*innen rund um die Psychologin M. Sc. McKenzie K. Roddy:

Links [abgerufen: Juli 2023]:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/215600/Beziehungen-Metaanalyse-zeigt-hohe-Wirksamkeit-von-Paartherapie

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32551734/

https://www.researchgate.net/publication/342396592_Meta-analysis_of_couple_therapy_Effects_across_outcomes_designs_timeframes_and_other_moderators


In diese Meta-Analyse flossen 58 Studien zum Thema Paartherapie mit insgesamt 2.092 (heterosexuellen) Paaren ein.
Das Ergebnis: Die Zufriedenheit der Partner*innen erhöhte sich signifikant, die Kommunikation verbesserte sich, das Erleben emotionaler Nähe sowie der Umgang miteinander. Diese Ergebnisse lagen auch noch zwei Jahre nach der Paartherapie vor.

 


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